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Ökumenischer Kirchenladen am neuen Standort

Der Ökumenische Kirchenladen Kirche & Co. ist vom Offenen Haus in das Gemeindehaus der Stadtkirche gezogen. Am 13. Oktober wurde der neue Standort zunächst vor der Ladentür eingeweiht, anschließend wurde in der Stadtkirche ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert.

Der Ökumenische Kirchenladen Kirche & Co. hat den Einzug in seinen neuen Standort an der Stadtkirche in Darmstadt gefeiert. Mit Weihrauch und Weihwasser nahm Dr. Christoph Klock, Pfarrer der Innenstadtkirche St. Ludwig und leitender Pfarrer des Pastoralraums Darmstadt-Mitte, die Einweihung nach katholischer Tradition vor. Gemeinsam mit dem evangelischen Dekan Dr. Raimund Wirth sprach er Gebet und Segen vor der Ladentür, bevor die beiden Geistlichen die rund 100 Besucherinnen und Besucher zum Gottesdienst in die Stadtkirche gegenüber baten.

Hier skizzierte Dr. Annette Laakmann, Präses des Evangelischen Dekanats Darmstadt, die Geschichte des Kirchenladens: 1996 wurde der Verein „Kirche in der City von Darmstadt e.V.“ gegründet, 1999 öffnete der ökumenische Kirchenladen in der Helia-Passage zunächst mit einer evangelischen Pfarrerin, ab 2001 zusätzlich mit einem katholischen Pastoralreferenten. 2005 zog der Kirchenladen ins Offene Haus in der Rheinstraße, von wo aus er jetzt ins Gemeindehaus der Stadtkirche gezogen ist. Zum Ende des Jahres wird sich der Trägerverein auflösen und das Evangelische Dekanat Darmstadt mit dem Bistum Mainz die Trägerschaft übernehmen.

Dr. Annette Laakmann gab zudem einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben des Kirchenladens: Er ist Wiedereintrittsstelle für beide Konfessionen, will „Kirche näher bringen außerhalb von Kirche“, bietet Raum für Trauernde und Beratung in Krisen, ist spiritueller Impulsgeber, Anlaufstelle für Erwachsenentaufen, führt diakonische Sammlungen durch und informiert über Angebote der Kirchen in Stadt und Umland. „Und diese Liste ist natürlich nicht vollständig.“

Weil die Citykirchenarbeit des Kirchenladens enger mit der evangelischen Stadtkirche und der katholischen Innenstadtkirche St. Ludwig zusammenarbeiten wird, ist nun auch die räumliche Nähe durch den Umzug von Vorteil. „Das neue Kleid steht dem Kirchenladen sehr gut“, lobte die Präses. Die große Glastür schaffe Transparenz, der Vorplatz werde genutzt, in der Stadtkirche gestaltet Kirche & Co. bereits wöchentlich Mittagsandachten, die Nähe zu St. Ludwig biete neue Perspektiven. Unter den Mitarbeitenden herrsche große Zufriedenheit mit dem neuen Domizil, höre sie. So würdigte Dr. Annette Laakmann auch die derzeit rund 40 hier tätigen Haupt- und Ehrenamtlichen, indem sie deren Namen nannte.

Die evangelische Hauptamtliche Maren Dettmers hat lange mit dem katholischen Diakon Heinz Lenhart im Kirchenladen zusammengearbeitet. Nun vertritt Dagmar Böhmer die katholische Seite als Hauptamtliche. Die Gemeindereferentin wurde im Gottesdienst durch Pfarrer Dr. Christoph Klock und Johannes Brantzen, im Bistum Mainz für Citypastoral zuständig, in ihren Dienst eingeführt. „Ihre Arbeit möge für die Menschen ein Segen sein“, so Brantzen. Er verwies auch auf die aktuelle Situation: Angesichts des Krieges in Israel und der Ukraine seien Menschen verunsichert und verängstigt. „Kirche muss ein Ort des Friedens und des Trosts und ein Schutzraum sein“, so Johannes Brantzen. Viel Lob sprach er auch Diakon Heinz Lenhart aus, der „in der Zeit des Übergangs den katholischen Part im Kirchenladen sichergestellt“ habe. Dagmar Böhmer zeigte sich dankbar: „Ich komme hier in eine neue Familie hinein.“ Die Stelle im Kirchenladen sieht sie als „tolle Kombination“ mit ihrer zweiten halben Stelle im Ökumenischen Gemeindezentrum Kranichstein. Sie lobte die „gute Verbindung, die wir in der Ökumene haben“, und bat darum, den Kirchenladen im Gebet zu begleiten. Abschließend segneten Dr. Raimund Wirth und Johannes Brantzen die beiden Kolleginnen Dagmar Böhmer und Maren Dettmers für ihren Dienst.

Besonderen Dank sprach Dekan Dr. Raimund Wirth im Gottesdienst, den Regionalkantor Jorin Sandau an der Orgel mitgestaltete, dem langjährigen Vorsitzenden des Trägervereins, Siegmund Krieger, aus. Den Pfarrer in Ruhestand lobte er besonders für dessen Mut und Kreativität, „eingespielte Routinen verlassen“ und „Neues auf die Welt gebracht“ zu haben. Dessen Ideen und Impulse für den Kirchenladen zeugten von einer „großen inneren Unabhängigkeit“. Er habe sich als „kreativer Geist und Künstler“ immer für die Menschen eingesetzt und sei eine lange Strecke mit dem Kirchenladen gegangen. An den Gottesdienst schloss sich ein Empfang im Chorraum der Stadtkirche an, und es gab Gelegenheit, den Kirchenladen zu besichtigen und mit den Haupt- und Ehrenamtlichen ins Gespräch zu kommen.


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